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Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
Die Vorbereitung: Wo kaufe ich die Hardware eigentlich?
Die größte Auswahl
Der Retro-Fachhändler
Ohne Games geht es nicht
Für DOS und Windows 95/98
Der Cache sorgt für Leistung
PC-Erweiterung - Sound, Grafik, Eingabegeräte
PC-Erweiterung mit moderner Hardware
Retro mit Windows XP
Der passende Monitor
PS2-Eingabegeräte funktionieren auch wenn Windows mal wieder den USB-Treiber zerschossen hat. Auf älteren Systemen mit wenig USB halten sie zudem die USB-Ports frei. Funktioniert auch mit aktuellen Eingabegeräten.
PC-Erweiterung - Sound, Grafik, Eingabegeräte
Während Pentium-Systeme Controller für Festplatten und optische Laufwerke (IDE) sowie Floppy, Maus, Tastatur und weitere Schnittstellen üblicherweise bereits auf dem Mainboard integrieren, müsstet ihr bei einem älteren System auf Zusatzkarten zurückgreifen. Unser 3-in-1-Ansatz erspart euch den Kauf der inzwischen teuren Hardware.
Knifflig ist allerdings die Nutzung von USB-Hardware, vor Windows ME gab es offiziell beispielsweise keine serienmäßige Unterstützung für USB-Speichersticks und USB-Eingabegeräte sind auch nicht immer problemlos nutzbar. Adapter von USB auf PS2 sorgen zumindest bei Maus und Tastatur für Abhilfe:
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Angenehm kompatibel zu so ziemlich allen Games sowohl unter DOS als auch unter Windows sind die Soundblaster-Karten von Creative Labs.
Sound gehörte seinerzeit noch nicht unbedingt zum Standard im PC, üblicherweise wurde der PC daher um eine Soundkarte für ISA oder PCI erweitert. Plant ihr die intensive Nutzung von DOS-Games, würden wir zu einer ISA-Karte raten, da bevorzugt neuere PCI-Karten unter DOS nicht mehr angesprochen wurden.
Beliebt waren seinerzeit die Soundblaster-Karten von Creative Labs, allerdings sind diese nicht immer günstig gebraucht zu bekommen - je älter, desto teurer. Alternativen gibt es viele, beispielsweise mit ALS100- oder Aztech-Soundchip. Orchestralen DOS-Sound bekommt ihr hingegen, wenn ihr in ein Midi-Erweiterungsboard investiert, allerdings sind klassische Module ebenfalls sehr teuer geworden. Setzt ihr auf PCI, raten wir ab Windows98 zu einer Creative Sound Blaster 5.1, Audigy oder X-Fi, da ihr damit EAX-Soundeffekte nutzen könnt.
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Lahme 2D-Grafikkarten lassen sich mit Voodoo-Magie beschleunigen: Der SLI-Verbund aus zwei Voodoo2-Karten hier sorgt für Pixelpracht, ist heutzutage aber sehr teuer. Zugegeben, das wars damals auch.
Ohne die passende Grafikkarte bringt das Retro-Gaming wenig Spaß. Nutzt die Option unseres 3-in-1-Systems, statt der bei 386/486 üblichen ISA-Grafikkarte ein PCI-Modell einsetzen zu können. Günstig gibt es damalige Massenware wie S3 Trio und Virge oder Karten mit ATI Rage. Diese eignen sich gut für 2D-Games in maximal 640x480 Bildpunkten und 16 Bit Farbtiefe.
ISA-Grafikkarten könnt ihr auch für 2D-Games unter DOS in Auflösungen wie 640x480 und 800x600 nutzen, bei den später in der DOS-Zeit aufkommenden 3D-Spielen wie Quake limitiert ihr euch damit aber auf 320x200, für mehr reicht die Performance selbst schneller Karten wie der Tseng ET4000 nicht. Wie hoch eure Auflösung und Farbtiefe ausfallen kann, hängt aber auch am Grafikspeicher - zwei Megabyte sollten es bei einer PCI-Karte mindestens sein. Bei Karten mit gesockelten Speicherchips: Investiert den oft geringen Aufpreis zu vollbestückten Karten, Nachrüsten geht zwar, ist aber rechercheintensiv und nicht günstiger.
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Mit der Geforce 6800 hier lassen sich AGP-System gut beschleunigen, sogar mit Shader Model 3. Achtet aber auf eine flotte CPU zur Unterstützung. Und ja, im Hintergrund wird der Athlon64 von einem AMD Ryzen Boxed-Kühler auf Temperatur gehalten.
Mit 3dfx begann einst die Ära der hardwarebeschleunigten 3D-Grafik. Original Voodoo-Erweiterungskarten sind inzwischen jedoch sehr teuer geworden, der Traum von Voodoo2-SLI-System geht daher stark auf den Kontostand. Die beste Spielekompatibilität für Games aus der Zeit von 1996 bis 1999 gibt es aber nur mit 3dfx-Hardware.
PCI-Grafikkarten mit anständiger 3D-Beschleunigung sind aber auch von anderen Anbietern nicht günstig, so dass ihr wenig spart, solltet ihr stattdessen beispielsweise Nvidias erste konkurrenzfähige Grafiklösung, die Riva 128, nutzen wollen. Günstiger wird es, wenn euer 3-in-1-Basissystem bereits auf AGP setzt. Karten wie die Nvidia TNT2 M64 oder, etwas moderner, Geforce 4 Ti oder Radeon 9250 sind günstig zu haben und bieten eine fürs Windows98-Gaming gute Leistung.
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PC-Erweiterung mit moderner Hardware
Ihr könnt euch das Retro-Hobby stark erleichtern, wenn ihr die alte Hardware mit neuen Komponenten mixt. Drei extrem praktische Zubehörteile, die sich fast nahtlos in die Vintage-Erfahrung einfügen, stellen wir euch hier vor.
Praktisch nicht nur für Retro-PCs sondern auch für Amiga und Atari ST: Der Gotek Floppy-Emulator wird am alten Floppykabel angeschlossen und lässt euch die Disks von USB laden.
Gotek USB Floppy-Emulator
Vor allem wenn ihr euch fürs DOS-Gaming interessiert, werdet ihr auf die damalige Allmacht der Floppy-Disk stoßen. Jede Software wurde auf Disketten ausgeliefert, auch Betriebssysteme wie DOS und Treiberprogramme. 3,5"-Floppies sind als Neuware inzwischen eher schwer zu bekommen, alte Scheiben unterliegen allerdings ebenso wie die Laufwerke dem Verschleiß.
Der Gotek Floppy-Emulator wird einfach anstelle des Diskettenlaufwerkes eingebaut und mit dem Original-Floppykabel verbunden. Das BIOS erkennt ihn automatisch als Diskettenlaufwerk, DOS ebenso. Steckt ihr nun einen mit Floppy-Images bestückten USB-Stick ein, stehen euch bis zu 1.000 virtuelle Disketten zur Verfügung, zwischen denen per Knopf umgeschaltet wird. Die Leistung moderner Sticks reizt das Laufwerk aber schon aufgrund seiner Anbindung per Oldschool-Floppykabel nicht aus.
Pro
- Bequemer Ersatz für Disketten
- passt an alte Floppycontroller
- unabdingbar für DOS-Gaming
Contra
- nicht ganz günstig
- Inhalte nur per Disk-Image einspielbar
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Alte Festplatten sind nicht nur laut und lahm, sie sind inzwischen auch zunehmend unzuverlässig. Gönnt eurem Retro-Build einen SD-IDE-Adapter und schon könnt ihr euch sogar für jede Konfiguration eine eigene SD-Karte basteln.
IDE auf SD-Adapter
Ebenfalls dem Altersverschleiß unterliegen Festplatten. Um nicht zu sagen: Sie sterben wie die Fliegen.. Dazu kommt die bei heutigen PCs nicht mehr gewohnte Lärmbelästigung und eine eher gemächliche Geschwindigkeit. Alternativ könnt ihr aber die Weihen moderner Flash-Speichermeiden nutzen, indem ihr die Festplatte gegen einen IDE-zu-SD-Adapter tauscht.
Die simple Platine sorgt dafür, dass BIOS und Betriebssystem eine SD-Speicherkarte als IDE-Festplatte erkennen. Achtet aber auf die Größenbeschränkungen von BIOS und Betriebssystem - für ältere Systeme eignen sich Karten oder Partitionen mit 2-4 Gigabyte, neueren könnt ihr bis zu 128 Gigabyte zumuten.
Praktischer zusätzlicher Vorteil: Wollt ihr schnell Daten auf den Retro-PC bekommen, entnehmt ihr einfach die SD-Karte und spielt die Dateien auf eurem modernen PC auf. Denn selbst wenn ihr ein Pentium MMX-System mit USB-Massenspeichertreibern verseht: USB 1.0 ist unvorstellbar langsam..
Viele SD-IDE-Adapter bieten keine Möglichkeit, sie anders als als Master-Laufwerk zu nutzen. Solltet ihr also ein zweites Laufwerk am gleichen IDE-Kanal betreiben wollen oder müssen, muss dieses per Steckbrücke als Slave eingestellt sein.
Pro
- Speicherplatz im Retro-PC günstig erweitern
- Unkomplizierte Handhabung
- Spürbar schneller als Festplatten
Contra
- Ausschließlich als Master-Laufwerk nutzbar
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Viele alte Soundkarten haben einen Pfostenstecker für Erweiterungsplatinen, die ihnen MIDI-Klänge beibringen. Mit den Dreamblaster-Modulen könnt ihr euren DOS-Sound stark aufwerten.
Dreamblaster Midi
Ein Addon primär für DOS-Games: Die Dreamblaster Wavetablemodule stammen aus aktueller Herstellung und verhelfen ISA-Soundkarten mit passenden Wavetableheader zu feinstem MIDI-Sound statt der einst bei weniger gut betuchten Gamern üblichen FM-Synthese. Zwar hat auch diese ihren Charme, ein guter Yamaha-OPL3-Sound ist sehr nostalgiefördernd. Aber Hand aufs Herz, wer hat damals nicht von Midi-Verheißungen geträumt, von sattem Orchestersound statt flachem Synth?
Heute sind Midi-Addons wieder (oder immer noch?) teuer, jedenfalls wenn ihr die Originalhardware von Roland und anderen Herstellern sucht. Günstiger geht es mit den Dreamblaster-Erweiterungen, die bereits ab 35 Euro direkt beim Hersteller angeboten werden. Wer aber auf an Roland erinnernde Midi-Opulenz hofft, sollte nicht den günstigen Dreamblaster S2 sondern das doppelt so teure X2-Modell kaufen: Der Klang beim teureren Addon ist hörbar besser.
Installation und Nutzung hingegen sind für DOS-Verhältnisse schon ungewohnt einfach. Modul auf die Soundkarte stecken, im Spiel General MIDI und die passenden Ressourcendaten auswählen - voila.
Pro
- Einfache Installation
- niedriger Preis
- flexibles Angebot von S2 bis X2
Contra
- Für Windows-Games eher nutzlos
- X2 zu groß für einige Soundkarten
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Windows XP markiert den Übergang von 32 Bit zu 64 Bit - wollt ihr mehr als 4 Gigabyte Arbeitsspeicher nutzen, muss es XP64 sein.
Retro mit Windows XP
Mit zwei Kernen in die Zukunft
Deutlich weniger Konfigurationsprobleme und auch Abstürze bietet ein etwas modernerer Retro-PC auf Basis von Windows XP. Viele ältere Systeme lassen sich auch als Dualboot mit Windows 98 einsetzen, modernere Hardware, also welche primär aus diesem Jahrtausend, bietet aber nur selten Treiber für das ältere System. Konzentriert ihr euch auf eine XP-Wunschmaschine weil genau das die Ära eurer ersten PC-Erfahrungen ist, raten wir zum etwas flotteren System mit Zweikernprozessor und mindestens 2 Gigabyte RAM sowie einer PCIe-Grafikkarte. Auch hier gilt: Zu neu sollte sie aus Treibergründen nicht sein.
Ich habe mir den Spaß trotzdem erlaubt und eine Nvidia Geforce RTX 3080 Ti mit einem Athlon64 X2 4400 kombiniert - das Experiment musste allerdings aufgrund von Treibern und auch von Steams XP-Abkehr im Jahre 2019 mit Windows 10 stattfinden, was die CPU noch mehr als eh ausgebremst hat. Lasst so etwas also lieber und schaut stattdessen das dazugehörige Video:
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Gut funktioniert die Kombination Intel Core2Duo / AMD Athlon X2 mit einer ATI Radeon X1950 Pro oder Nvidia Geforce 8800GT. Spiele wie Rockstars etwas untergegangenes Bully - Die Ehrenrunde, Schlacht um Mittelerde 2 oder Unreal Tournament 3 sorgen auf solch einem System für viele nostalgische Stunden.
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Weniger Reserven für modernere Games, dafür aber ein noch runderes Retrogefühl bekommt ihr mit Singlecore-CPUs wie Athlon XP/64 oder dem Pentium 4. Auch ein Pentium 3 verträgt sich mit Windows XP, hier begrenzt ihr euch aber auf frühere XP-Games. Achtung: Windows XP 32 Bit kann maximal 4 Gigabyte RAM ansprechen, abzüglich des Grafikkartenspeichers. Einige Spiele haben aber tatsächlich Updates für XP in 64 Bit bekommen und laufen damit sogar etwas schneller über hübscher (Far Cry beispielsweise profitiert), allerdings solltet ihr vor der Installation schauen, ob eure Hardware auch 64-Bit-Treiber bekommen hat.
Die fürs Retro-Gaming praktischen non-Widescreen-Bildschirme sind bei ebay Kleinanzeigen mitunter sogar kostenlos zu bekommen. Die Katze gibt es allerdings nicht dazu.
Der passende Monitor
Egal ob ihr Games mit DOS, Windows95/98 oder XP spielt, kaum eines verträgt sich mit den heute üblichen Widescreenauflösungen. Wenn ihr also Max Payne oder die freundliche Klingenlady aus Bloodrayne immer etwas pummelig vorkamen: Auf einem Röhrenmonitor oder LCD mit 4:3/5:3-Seitenverhältnis sind die alten Videospielhelden wieder rank und schlank, da sie nicht in die Breite gezogen werden.
Echte Nostalgiker setzen da natürlich auf den damals üblichen Röhrenmonitor. Allerdings sind CRTs groß, schwer und maximal unhandlich. Wir finden, ihr dürft auch cheaten und einen moderneren Flachbildschirm nutzen, wichtig ist eher das richtige Seitenverhältnis. Oft werden die Klassikermonitore mit 17 bis 19 Zoll Diagonale sogar verschenkt oder für sehr geringe Summen abgegeben.
Der passende Monitor für den Retro-PC bei ebay
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