Gestern konnte wir die ersten Testsdreier Modelle der GeForce RTX 3060 präsentieren und zudem ist das vorerst günstigste Ampere-Modell in den Verkauf gegangen. Zugleich fiel auch der Startschuss für Resizable BAR (rBAR) bei NVIDIA.Die PCI-Express-Funktion Resizable BAR, zusammen mit dem GeForce 461.72 inKombination mit der GeForce RTX 3060 müssen nun zeigen, wo es Vorteile gibt und wo nicht.
NVIDIAs Pläne, Resizable BAR schnellstmöglich umzusetzen, sind bereits einige Zeit bekannt.Auch über die Funktionsweise haben wir schonmehrfach berichtet. AMD hatte die Funktion alsSmart Access Memory für die aktuelle Radeon-RX-6000-Serie umgesetzt und damit clever vermarktet – NVIDIA also letztendlich zu einer ähnlichen Umsetzung gezwungen.
Laut NVIDIA wird Resizable BAR nun für alle AMD-Prozessoren auf Basis der Zen-3-Architektur sowie die Intel-Prozessoren der 10. und 11. Core-Generation angeboten. Die Voraussetzungen an die Chipsätze sind ein Mainboard mit 400-Series Chipsatz (die auch die Ryzen-5000-Prozessoren unterstützen) oder 500-Series Chipsatz. Bei Intel sind dies aktuell der Z490, H470, B460 und H410. Mainboardhersteller wieASUS, ASRock,EVGA, Gigabyte undMSIhaben bereits entsprechende BIOS-Updates angekündigt oder bereits veröffentlicht.
Allerdings gibt es auch Mainboard-Hersteller die für ihre Platinen BIOS-Versionen herausgebracht haben, die Resizable BAR auch für Ryzen-3000-Prozessoren nutzbar machen. Zumindest taucht hier die entsprechende Option auf (wenn sie nicht ohnehin schon vorher zugänglich war). Ob rBAR aber auch wirklich funktioniert, muss man sich im Detail anschauen. Sowohl bei AMD als auch bei NVIDIA lässt sich dies kontrollieren.
Getestet haben wirResizable BAR auf Basis unseres Grafikkarten-Testsystems. Verwendet wurde also einIntel Core i9-10900Kauf einem MSI MAG Z490 Tomahawk mit dem aktuellen BIOS7C80v17. Damit unterstützt die Plattform rBAR und nennt dies auch in den Details zu diesem BIOS: "Support Re-size BAR function to enhance GPU performance including the Nvidia GeForce RTX 3000 series and others." Als Karte kam dieASUS ROG Strix GeForce RTX 3060 zum Einsatz.
Der aktuelle GeForce 461.72 bietet ein Leistungsplus durch Resizable BAR in folgenden Spielen:
- Assassin’s Creed Valhalla
- Battlefield V
- Borderlands 3
- Forza Horizon 4
- Gears 5
- Metro Exodus
- Red Dead Redemption 2
- Watch Dogs: Legion
Konkret angeschaut haben wir uns nun Battlefield V, Metro Exodus, Red Dead Redemption 2 und Watch Dogs: Legion.
Die größte Hürde dürfte ein aktuelles VBIOS der Grafikkarte sein. Die GeForce RTX 3060 ist von Anfang an in der LageResizable BAR anzuwenden. NVIDIA selbst will für die bisher verfügbaren Founders-Edition-Karten ein VBIOS-Update liefern. Dies soll später im März der Fall sein.Die Partner müssen das für ihre Custom-Modelle ebenfalls tun, damit dieseResizable BAR unterstützen können. Bis dahin wird es wohl auch einen weiteren Treiber geben, der diese Funktion ebenfalls auf andere Modelle als die GeForce RTX 3060 erweitert.
Um das Resizable BAR nutzen zu können, muss dies im BIOS aktiviert werden. Obige Screenshots zeigen die dazugehörigen Optionen mit dem Namen "Above 4G memory/Crypto Currency mining" und "Re-Size BAR Support". Diese müssen beiden aktiviert werden.
In den Systeminformationen des NVIDIA Control Panel kann unter "Resizable BAR" kontrolliert werden, ob rBAR auch aktiv ist. Bei AMD muss man dazu in den Geräte-Manager, dort auf die Grafikkarte und in den Ressourcen muss eineLarge Memory Range angezeigt werden.
Benchmarks
Kommen wir nun zu den Benchmarks und beginnen dabei mit Battlefield V:
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Metro: Exodus
Red Dead Redemption 2
Watch Dogs: Legion
Erste Einschätzung
Die ersten Tests mit der Radeon RX 6800 XT und Resizable BAR zeigten bereits, dass nicht jede Anwendung von dieser Technik profitiert und dass es daher darauf ankommt welches Spiel verwendet und auch welche Auflösung hier gewählt wird. EinWatch Dogs: Legion scheint durch die Bank und egal in welcher Auflösung zwischen sechs und acht Prozent zu profitieren. Allerdings kann man das hier nur für diedurchschnittlichen FPS in dieser Form festhalten. Die 99th Percentile bleiben fast identisch.
Bei Red Dead Redemption 2 bleiben die durchschnittlichen FPS fast identisch, dafür steigen die Min-FPS in Form der99th Percentile um bis zu 10 %. Bei Metro: Exodus gibt es vor allem in 1080p und 1440p ein Plus für beide Werte, während es in 4K kaum Verbesserungen gibt. Battlefield V zeigt zwischen zwei und sieben Prozent bessere Durchschnitts-FPS, aber auch hier ist das Plus bei den99th Percentile am deutlichsten.
Wir haben natürlich auch noch andere Spiele mit und ohne Resizable BAR ausprobiert, konnten hier bis auf die üblichen Schwankungen in den Messungen aber keine eindeutige Tendenz feststellen.
Über kurz oder lang wird Resizable BAR für alle Grafikkarten und die aktuellen Plattformen verfügbar sein. Einen negativen Einfluss auf die Leistung kann es in Ausnahmefällen geben, grundsätzlich sollte dies aber nicht passieren. Derzeit beschränkt sich der positive Effekt noch auf einige wenige Spiele und während man bei AMD alle Karten der aktuellen Radeon-RX-6000-Serie damit nutzen kann, ist man bei NVIDIA noch auf die GeForce RTX 3060 beschränkt. Ob AMD und NVIDIA rBAR jemals für die vorherigen Generationen freigeben wird, ist nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich.
Standardmäßig in den Testparcours aufgenommen haben wir Resizable BARalso noch nicht. Dies werden wir nachholen, wenn alle Karten, also sowohl von AMD als auch NVIDIA, dazu in der Lage sind.